Im Rahmen ihrer neuen Imagekampagne «Entdecke, was du kannst» hat Swisscom am 19. Mai 2025 das KI-generierte Kinderbuch «Die Monsterprinzessin» publiziert. Das Buch fordert Kinder und Eltern dazu auf, selbst mit KI «kreativ» zu werden, und enthält sogar eine Anleitung, mit der Kinder «nur mit ein paar Klicks» ihre eigene Geschichte schreiben und illustrieren können.
Zehn Berufsverbände – darunter AUTILLUS – sehen das kritisch und haben gemeinsam einen offenen Brief verfasst. Der Verband der Schweizer Kinderärzte hat uns in einem separaten Schreiben seine Unterstützung zugesagt.
Unsere Hauptkritik ist, dass ein Unternehmen des Service Public nicht auf dem Rücken von Kulturschaffenden und Kindern Werbung machen und mit einer KI-Publikation in einen hochspezialisierten und fragilen Markt eingreifen sollte. KI im Rahmen einer Gutenachtgeschichte zu propagieren, steht ausserdem in direktem Widerspruch zu den eigenen Empfehlungen der Swisscom für Eltern zum Umgang mit digitalen Medien.
Uns ist bewusst, dass sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht aufhalten lässt – und dass sie auch für Kulturschaffende neue Möglichkeiten bietet. Umso wichtiger ist ein regulierter und verantwortungsvoller Umgang damit. Europa macht es vor. Seit Februar sind erste KI-Gesetze in Kraft.
Der offene Brief fordert einen persönlichen Dialog. Das sehen wir als ersten starken und gemeinsamen Schritt. Weitere Aktionen sind angedacht. Falls ihr zum Thema KI selber kreativ werden wollt, gute Ideen habt oder euch einbringen möchtet, dann lasst es uns wissen.
Wir halten euch über eine allfällige Reaktion von Swisscom sowie über weitere Schritte auf dem Laufenden.
Bild-Copyright: Benjamin Hermann & Nina Wehrle
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